
Die Glocken
Im Turm verborgen
Das heutige Geläut besteht aus vier Glocken und hängt an einem eisernen Glockenstuhl. Die vier Glocken sind 1888 von der Zürcher Firma Jakob Zeller gegossen und montiert worden. Sie sind auf die Töne des’, f’, as’, des’’ gestimmt. Die ersetzten Glocken stammten aus dem 15.–17. Jh. und wurden teilweise eingeschmolzen. Reste des historischen Geläuts befinden sich heute im Sissacher Heimatmuseum.
Quelle Kunstführer
Das Geläute von 1888.
T- Gew. 4397 kg. Ton: des’-Dur. Neuer eiserner Glockenstuhl. Glockenstuhl aus einer Eisenkonstruktion, zweifächerig und zweistöckig. Joche aus Gusseisen.
Besichtigt am 19. November 2002 von Martin Keller.
GLOCKE 1
1888 von Jakob Keller II., Unterstrass-Zürich
Durchmesser 153cm
In der Krone sechs Henkel, seitlich flach, 6 cm dick, radial angeordnet; verziert mit einem dicken Wulst, seitlich davon je eine Nut;
Platte: Durchmesser 60 cm, 3,5 cm dick, hohlrunder Uebergang zur Haube;
Haube: kurz nach der Platte ein Absatz, 6 cm von der Platte ein Stumpfsteg, Uebergang zur Schulter mit Kante;
Schulter: Stumpfsteg, anschliessend ein neugotischer Masswerkfries, max. 17 cm breit;
Mantel: drei feine Stege im Abstand von 10,5 cm, die als Grundlinie der Inschrift dienen;
- vorn: ein 30 cm hohes Bild von Jesus auf einem Sockel;
- hinten: eine dreizeilige Inschrift in gotischer Schrift
(Gross- und Kleinbuchstaben, 6,5 bzw. 3,5 cm hoch):
„KOMMET HER ZU MIR ALLE, /
„DIE IHR MUEHSELIG UND BELADEN SEID, /
„ICH WILL EUCH ERQUICKEN.“ (Matthäus 11, 28.);
Wolm: ein kleiner Spitzsteg, ein grosser Stumpfsteg
ein 11,5 cm breiter Spiralfries aus Knollenblättern mit Blumen;
ein grosser Stumpfsteg und ein kleiner Spitzsteg;
Schlagrand: zwischen zwei flachen, 10 mm breiten Flachstegen,
im Abstand von 3,5 cm; hinten der Giessertext in 2,7 cm
hohen Grossbuchstaben in Antiquaschrift:
„GEGOSSEN VON JAKOB KELLER IN UNTERSTRASS ANNO 1888.“;
darunter ein 8 cm breiter glatter Rand.
GLOCKE 2
1888 Jakob Keller II., Unterstrass-Zürich f 121.5 ZH-11, 21
Krone: sechs Henkel, seitlich flach, 5 cm dick, radial angeordnet;
verziert mit einem dicken Wulst, seitlich davon je eine Nut;
Platte: Durchmesser 45,5 cm, 3 cm dick,
hohlrunder Uebergang zur Haube;
Haube: kurz nach der Platte ein Absatz, 5 cm von der Platte
ein Stumpfsteg, Uebergang zur Schulter mit Kante;
Schulter: Stumpfsteg, anschliessend ein neugotischer Masswerkfries,
max. 14,5 cm breit;
Mantel: vier feine Stege im Abstand von 9,5 cm, die als Grundlinie
der Inschrift dienen;
- vorn: ein 28 cm hohes Bild von Petrus mit Schlüssel und Buch;
- hinten: eine vierzeilige Inschrift in gotischer Schrift
(Gross- und Kleinbuchstaben, 6 bzw. 3 cm hoch):
„PSALM 118, 1. /
„DANKET DEM HERRN, /
„DENN ER IST FREUNDLICH /
„UND SEINE GUETE WAEHRET EWIGLICH.“
Wolm: ein kleiner Spitzsteg, ein grosser Stumpfsteg
ein 10 cm breiter Spiralfries aus Knollenblätter,
die um einen Stab gewunden sind;
ein grosser Stumpfsteg und ein kleiner Spitzsteg;
Schlagrand: zwischen zwei flachen, 10 mm breiten Flachstegen,
im Abstand von 3,5 cm, hinten der Giessertext in 2,7 cm
hohen Grossbuchstaben in Antiquaschrift:
„GEGOSSEN VON JAKOB KELLER IN UNTERSTRASS
ANNO 1888.“;
darunter ein 6,5 cm breiter glatter Rand.
GLOCKE 3
1888 Jakob Keller II., Unterstrass-Zürich as 100 ZH-11, 21
Krone: sechs Henkel, seitlich flach, 4 cm dick, radial angeordnet;
verziert mit einem dicken Wulst, seitlich davon je eine Nut;
Platte: Durchmesser 36 cm, 3 cm dick,
hohlrunder Uebergang zur Haube;
Haube: kurz nach der Platte ein Absatz, 5 cm von der Platte
ein Stumpfsteg, abfallend gerade, Uebergang zur
Schulter mit Kante;
Schulter: Stumpfsteg, anschliessend ein neugotischer Masswerkfries,
max. 10,5 cm breit;
Mantel: zwei feine Stege im Abstand von 7,5 cm, die als Grundlinie
der Inschrift dienen;
- vorn: ein 28 cm hohes Bild von einem Mann mit
Heiligenschein und Schwert;
- hinten: eine zweizeilige Inschrift in gotischer Schrift
(Gross- und Kleinbuchstaben, 5 bzw. 2,5 cm hoch):
„JOH. 20, 19. / FRIEDE SEI MIT EUCH.“
Wolm: ein kleiner Spitzsteg, ein grosser Stumpfsteg
ein 8,5 cm breiter Spiralfries aus Knollenblätter,
die um einen Stab gewunden sind;
ein grosser Stumpfsteg und ein kleiner Spitzsteg;
Schlagrand: zwischen zwei flachen, 8 mm breiten Flachstegen,
im Abstand von 2,5 cm, hinten der Giessertext in 1,8 cm
hohen Grossbuchstaben in Antiquaschrift:
„GEGOSSEN VON JAKOB KELLER IN UNTERSTRASS
ANNO 1888.“; darunter ein 5 cm breiter glatter Rand.
GLOCKE 4
1888 Jakob Keller II., Unterstrass-Zürich ZH-11, 21
Krone: sechs Henkel, seitlich flach, 3 cm dick, radial angeordnet;
verziert mit einem dicken Wulst, seitlich davon je eine Nut;
Platte: Durchmesser 28 cm, 2 cm dick, hohlrunder Uebergang zur Haube;
Haube: kurz nach der Platte ein Absatz, 3,5 cm von der Platte ein Stumpfsteg,
abfallend gerade, Uebergang zur Schulter mit Kante;
Schulter: Stumpfsteg, anschliessend ein neugotischer Masswerkfries, max. 10,5 cm breit;
Mantel: zwei feine Stege im Abstand von 6,5 cm, die als Grundlinie der Inschrift dienen;
- vorn: Wappen des Kanton Baselland, 20 hoch;
- hinten: eine zweizeilige Inschrift in gotischer Schrift
(Gross- und Kleinbuchstaben, 4 bzw. 2 cm hoch):
„Markus 10,14 /
„LASSET DIE KINDLEIN ZU MIR KOMMEN.“
Wolm: ein kleiner Spitzsteg, ein grosser Stumpfsteg
ein 5,5 cm breiter Fries aus Eichenlaub mit Eicheln;
ein grosser Stumpfsteg und ein kleiner Spitzsteg;
Schlagrand: zwischen zwei flachen, 6 mm breiten Flachstegen, im Abstand von 2,5 cm,
der Giessertext in 1,8 cm hohen Grossbuchstaben in Antiquaschrift:
„GEGOSSEN VON JAKOB KELLER IN UNTERSTRASS ANNO 1888.“;
darunter ein 3 cm breiter glatter Rand.
Quelle: Die Kunstdenkmäler des Kantons Basel-Landschaft, Band III, Hans-Rudolf Heyer.

"Was die Glocken uns sagen"
Titelblatt der Festpredigt zur Glockenweihe 27. Mai 1888.
Mit freundlicher Unterstützung von Matthias Walter, Bern
(u.a.m. Unterlagen Martin Keller †2006)
Foto © Matthias Plattner
c/o gsk.ch
